Shatavari
(lateinisch: asparagus racemosus), wilder indischer Spargel
Shatavari wird hauptsächlich als Regenerations- und Verjüngungsmittel für Frauen verschrieben. Die Pflanze ist beruhigend, stärkt die Nerven und wirkt auf die Blutzirkulation, die Nahrungsverdauung und die weiblichen Geschlechtsorgane. Shatavari ist feuchtigkeitsschützend und hat antiallergische Eigenschaften. Die Wurzel schmeckt süß und bitter, kühlt dadurch Pitta und verringert Vata. Weil sie süß, kühlend und schwer ist, hat sie nährende Eigenschaften und vermehrt Kapha.1
Shatavari ist ein geeignetes Mittel bei Erschöpfung, allgemeiner Schwäche und Rekonvaleszenz.2 Es wirkt immunstimmulierend, nährend und verjüngend besonders auf die weiblichen Fortpflanzungsorgane. Frei übersetzt bedeutet Shatavari “ eine Frau, die hundert Männer besitzt“, was auf die verjüngende Wirkung auf den weiblichen Genitaltrakt anspielt. Sie wirkt nährend auf die Gebärmutter, milchbildend und aphrodisierend, die Eierstöcke werden gestärkt und die Eizellen mit Nährstoffen versorgt. So wird die Pflanze bei Unfruchtbarkeit, drohender Fehlgeburt, Wechseljahresbeschwerden und prämenstruellem Syndrom verordnet. Sie hilft bei Impotenz und Rückgang der Libido. Die Wirkung ist besonders gut bei Pitta- und Pitta-Vata-Konstitutionen. Oft lässt sich eine Vergrößerung des Durchmessers der Gebärmutter und eine Zunahme des Brust- und Hüftumfangs beobachten - natürliche Anzeichen von Fruchtbarkeit.3 Das bedeutet andererseits natürlich, dass Shatavari bei vorliegenden Myomen, Zysten und Tumoren nicht abgegeben werden sollte.
Da die Wirkung nicht auf dem Vorkommen von hormonellen Substanzen beruht, kann Shatavari auch von Männern als Aufbaumittel und zur Libidosteigerung eingenommen werden.
Darüber hinaus gilt die Wurzel als großes und bewährtes Mittel bei Nervosität, Epilepsie, Kozentrationsschwäche und Schmerzen sowie als Antazidum bei Geschwüren im Magen-/Darmbereich.4
1 vgl. Schrott, E., Ammon, H.P.T, Heilpflanzen der ayurvedischen und der westlichen Medizin, Berlin 2012, S. 367
2 Erschöpfung und Schwäche, Essstörungen oder Burn-out-Syndrom lassen sich gut mit Shatavari behandeln.
3 vgl. Rhyner, Hans-Heinrich, Heilpflanzen im Ayurveda, München 2006, S. 199
4 vgl. Schrott, E, Ammon, H.P.T., Heilpflanzen der ayurvedischen und der westlichen Medizin, Berlin 2012, S. 367 f.